... und weil der Betreiber dieser Homepage u. a. (Lehramt-) Geographie studiert hat, hier noch einige unvermeidliche Anmerkungen zum ...
Naturraum Mosel
Die Mosel und die beiden sie einrahmenden Mittelgebirge Eifel und Hunsrück gehören zum Rheinischen Schiefergebirge, einer mitteleuropäische Naturlandschaft, deren Hauptachse der nach Nordwesten fließende Rhein zwischen Mainz und Bonn ist. Die wichtigsten Nebenachsen Lahn auf der rechten und Mosel auf der linken Rheinseite münden in bzw. bei Koblenz in den Rhein, so dass sich mit einiger Phantasie die Form eines Schmetterlings ergibt. Mehrere Mittelgebirge bilden gewissermaßen die Flügel: u. a. Taunus und Westerwald links und rechts der Lahn, Eifel und Hunsrück links und rechts der Mosel.
Die Entwicklung des Rheinischen Schiefergebirges setzte im Erdaltertum (Paläozoikum) vor ca. 380 Mio. Jahren (Devon) ein, als das heutige Rhein-Mosel-Gebiet vom sog. Devonmeer bedeckt war. Dieses erstreckte sich damals als Flach- oder Tiefsee über das gesamte Rheinische Schiefergebirge.
Hierbei kam es zu vielerlei Ablagerungen und in der Folge zu Gesteinsumbildungen: Aus Teilchen von Quarz, Feldspat und Glimmer entstand die Grauwacke, aus Tonschlämmen der Schiefer; aus den Sanden bildete sich Sandstein (Trierer Becken). Versteinerte Reste von Korallen- und Muschelbänken finden wir als Kalkstein wieder.
Diese Sedimentgesteine entstanden aber nicht nur durch das Absinken der Stoffe allein, sondern sie wurden im Erdmittelalter (Mesozoikum, vor 245-65 Mio. Jahren) und in der Erdneuheit (Känozoikum, Beginn vor 60 Mio. Jahren.) durch weitere Abtragungen und Ablagerungen, Verwerfungen, Verschiebungen, Schollenbewegungen und Überschwemmungen, im Wechsel von Hitze- und Kältephasen, geformt.
Auch die Erosion wurde neu belebt: Flüsse und Bäche schnitten sich in ihren Gebirgsrumpf ein.
Je nach Materialhärte der Gesteine und Oberflächenbeschaffenheit formten sich nun die Mosel sowie ihre Nebenflüsse und Seitenbäche die Fließwege (im Bild oberhalb von Bernkastel - jüdischer Friedhof). Weniger festes Material wurde erodiert, härtere Gesteine blieben stehen und zwangen zu Änderungen der Fließrichtung.
So kam es zur Bildung der Mosel-Mäander, insbesondere zwischen Schweich und Cochem. Damit bezeichnet man die Flussschlingen mit Prallhang (verstärkte Erosion) und Gleithang (Ablagerung von Stoffen), die nach dem türkischen Fluss Menderes benannt sind.
Charakteristisch für die Landschaft zwischen Eifel und Hunsrück sind weiterhin die Flussterrassen, die Reste ehemaliger Talböden (Flussgrund). Man unterscheidet Haupt-, Hoch-, Mittel- und Niederterrassen. Sie entstehen bei einem Fluss, wenn nach überwiegender Seitenerosion die Tiefenerosion überwiegt.
Gelegentlich trifft man auf Umlaufberge (Bild: Zillesberg bei Treis-Karden). Sie entwickeln sich aus Mäandern, im Falle der Mosel aus sog. Talmäandern. Der Umlaufberg entsteht an einer Stelle, an der zwei Mäander einander so nahe kommen, dass die Seitenerosion am äußeren Prallhang des ersten Mäanders den Mäanderhals zum zweiten Mäanders durchstößt.
Die Mosel entspringt etwa 40 km südwestlich von Colmar beim Col de Bussang auf dem Hauptkamm der Vogesen (Frankreich) in einer Höhe von 735 m ü. NN.
Nach knapp 545 km (Luftlinie ca. 280 km) mündet sie beim Deutschen Eck in Koblenz (60 m ü. NN) in den Rhein. Zum Großherzogtum Luxemburg ist die Mosel ein Grenzfluss. Ihr Einzugsgebiet beträgt etwa 28.156 qkm.
Kanalisierung
Zwischen Neuves-Maisons bei Nancy (Frankreich) und Koblenz ist die Mosel schiffbar. Dies wurde zwischen 1958 und 1964 durch den Bau von zunächst 14 Staustufen (2 in Frankreich, 2 zwischen Deutschland und Luxemburg sowie 10 in Deutschland), danach weiterer Staustufen in Frankreich erreicht.
Die durchschnittliche Wassertiefe beträgt ca. 2,50 m, bei Hochwasser mitunter über 8 m (Pegel Cochem am 22.12.1993 = 10,34 m > 'Jahrhunderthochwasser').
Bild: Die Mosel als (Groß-)Schifffahrtsstraße (Bildquelle: wikipedia)
Weitere Infos zur Mosel gibt's hier vom Schifferverein Beuel/ Peter Haas (vielen Dank!).
- Seite 'Mosel-Infos' -